Kirchgemeinde - Geschichte

Kennen Sie die Vergangenheit der Kirchgemeinde Oberentfelden? Ist es Ihnen bewusst, dass auch sie ursprünglich aus einer katholischen Pfarrei entstand?

Die Kirchgemeinde hat eine spannende und wechselvolle Geschichte hinter sich - und sicher auch noch vor sich. Dabei brachte sicher die Reformation, bzw. der "neue Glaube" - wie es damals hiess - eine wichtige Veränderung. Aber lesen Sie genaueres unter "vor" und "nach der Reformation"!
alte Kirche Entfelden (Foto: Doris Haldimann)

alte Kirche Entfelden (Foto: Doris Haldimann)

alter Plan von Entfelden & Umgebung (Foto: Doris Haldimann)

alter Plan von Entfelden & Umgebung (Foto: Doris Haldimann)

alte Postkarte (Foto: Doris Haldimann)

alte Postkarte (Foto: Doris Haldimann)

Die Pfarrei (Ober-)Entfelden vor der Reformation
Unter verschiedenen Herren erlebt die Pfarrei Entfelden eine wechselvolle Geschichte bis zur Reformation.
  • Um 750 reicht Suhr von Rupperswil über Gränichen bis Schöftland und wird durch den Bau einer Kirche zur Grosspfarrei, zu der auch das Gebiet Aarau und Entfelden gehört.
  • 965 schenkt Kaiser Otto I. der Abtei Disentis den nördlichen Dorfteil von Oberentfelden als Dank für die gute Beherbergung für seine erschöpfte Streitmacht bei der Durchreise.
  • 1173 nimmt König Friedrich I. Beromünster und dessen Besitz in Schutz, darunter die Kirche Eindefelt.
  • 1330 kauft Königin Agnes von Ungarn das Oberentfelder Gut und schenkt es dem von ihr gegründeten Frauenkloster in Königsfelden.
  • 1333 erwirbt Gilg von Rubiswile (Rupperswil) das Gut zu Entfelden. Seine Gemahlin ist Margarita von Stoffeln.
  • 1350 erbt deren Bruder, der Ritter Konrad von Stoffeln das Gut, nachdem Hans, der einzige Sohn von Gilg und Margarita von Rubiswile gestorben ist.
  • 1373 verschreibt Konrad von Stoffeln Eigentum und Rechte seiner Tochter Anna.
  • 1380 heiratet Anna Rudolf III von Hallwyl. Damit wird die Familie Hallwyl Alleininhaberin über Oberentfelden und behält diesen Besitz auch noch nach dem Einmarsch der Berner Besatzungstruppen.
  • 1415 wird Bern durch Eroberung des Aargaus Landesherr, aber erst 1604 übernimmt Bern käuflich die Twingrechte über Oberentfelden.
Die Kirchgemeinde Oberentfelden nach der Reformation
1519 hat Ulrich Zwingli in Zürich mit der Verkündung der christlichen Lehre aus seiner Sicht begonnen. In der Region gehen die Meinungen über die neue Lehre jahrelang auseinander, wichtig ist für sie aber, wie sich die bernische Obrigkeit verhalten würde. Anfang 1528, nach der Disputation von Bern, klärt sich dann die Lage und Aarau und die weitere Umgebung entscheiden sich für die neue Lehre.
  • 1537 löst sich der südliche Dorfteil von Oberentfelden kirchlich von Suhr und vereinigt sich mit der Hallwiler Kleinpfarrei des nördlichen Dorfteils Oberentfeldens. Gleichzeitig erfolgt der Anschluss Unterentfeldens, das jedoch bereits in der 2. Hälfte des Jh. wieder in die Pfarrei Suhr zurückkehrt.
  • 1683 schliesst sich Untermuhen dem Sprengel Oberentfelden an, nachdem sie 1543 aus der Pfarrei Suhr herausgelöst worden und Schöftland zugeteilt wurde.
  • 1948 löst sich Muhen wieder von der Kirchgemeinde Oberentfelden und bildet nun eine selbständige Kirchgemeinde.
Quellen
Informationen aus Unterlagen der Kirche und teilweise aus der "Ortsgeschichte Oberentfelden", herausgegeben 1977, geschrieben von Alfred Lüthi.

Weitere Infos auch auf Wikipedia
Bereitgestellt: 29.06.2018    Besuche: 21 Monat
aktualisiert mit kirchenweb.ch